Nach dem Berufsleben ins Ehrenamt einsteigen

Kostenloses Kursangebot auf Burg Lichtenberg für Menschen ab 65 startet im Oktober

Von Benjamin Ginke/

Kusel. Was tun im Ruhestand? Bei der Suche nach der Antwort auf diese Frage wollen Seniorenkoordinator Ulrich Urschel und Harald Schütz vom Seniortrainer-Team helfen. Sie bieten einen zehnteiligen

Kurs für Menschen ab 65 an, die damit liebäugeln, sich ehrenamtlich (mehr) einzubringen.

Seniortrainer sind Männer und Frauen, die sich nach ihrem Berufsleben ehrenamtlich für die

Gesellschaft einbringen", erklärt Harald Schütz, einer der Organisatoren der Initiative Seniortrainer Rheinland-Pfalz. Die wird vom Land ideell unterstützt und soll helfen, dass Ruheständler ihre Erfahrung unentgeltlich in einem Ehrenamt weitergeben. Beispielsweise in Vereinen. „Damit sie das nötige Handwerkszeug bekommen, bieten wir seit dem vergangenen Jahr einen mehrtägigen Kurs an", sagt Schütz. Die erste Auflage fand 2023 bei Koblenz statt, jetzt soll's in der Pfalz weitergehen.

Auf Initiative von Ulrich Urschel, der Schütz bei einer Seniorenmesse kennengelernt hat, wird die Burg Lichtenberg Dreh- und Angelpunkt des neuen Kurses. Das Angebot erstreckt sich über mehrere Termine von Anfang Oktober bis Mitte März. Manche Kurse sind für zwei Tage konzipiert — dann samt Übernachtung in der Jugendherberge. Die ist deshalb, genau wie die Zehntscheune, für die Veranstaltungen schon geblockt-

„Die Teilnehmer sollen im Kurs Handwerkszeug mitbekommen, um sich danach sicher in Vereinen oder

Gruppen engagieren zu können", erläutert Schütz. Auf dem Kursplan stehen unter anderem ,Mit

Gruppen arbeiten", „Moderation von Gruppen", Zusammenarbeit in Netzwerken" und

Öffentlichkeitsarbeit. Dabei gehe es um ganz konkrete Tipps, nicht nur um Vorträge. Die Referentinnen und Referenten seien allesamt erfahrene Leute. Weil der Inhalt so breit angelegt ist, sei der Kurs nicht nur für Menschen, die sich bislang nicht ehrenamtlich engagieren. Schütz: „Wir wollen, dass auch Menschen etwas lernen, die schon seit Jahren in Vereinen aktiv sind."

Die Teilnehmer des Seniortrainer-Kurses seien danach breit aufgestellt, könnten in Sport- oder

Fördervereinen tätig werden oder in der Nachbarschaftshilfe. Seniortrainer aus dem vergangenen Jahr seien mittlerweile als Krankenhausclowns, Digitalbotschafter oder in Rentnerclubs aktiv. „Dort repariert einer ehrenamtlich Traktoren", erzählt Schütz schmunzelnd. Wichtig sei, dass die Tätigkeit Spaß mache und den eigenen Fähigkeiten entspreche. Schütz: „Wir wollen den Leuten Lust machen, sich nach dem Berufsleben ehrenamtlich für die Gemeinschaft zu engagieren:

Abschluss des Kurses soll eine „Ideenreise" werden, kündigt Urschel an: „Wir wollen ehrenamtliche

Projekte im Kreis Kusel vorstellen und Ideen geben, wo man sich mit seinem Wissen und seinen

Interessen einbringen kann." Wichtig sei ihm außerdem der Wissensaustausch zwischen Menschen, die beispielsweise einen Verein gründen wollen, und solchen, die das schon mitgemacht haben. „Da sollen auch die Stolpersteine und mögliche Hürden offen dargestellt werden", sagt Urschel. Als

Seniorenkoordinator des Landkreises Kusel wünsche er sich, dass nach dem Kurs vielleicht ein paar Mitstreiter dabeibleiben, die sich in der Seniorenarbeit engagieren-

Schütz betont, dass der Kurs für die maximal 22 Teilnehmer mit keinen Kosten verbunden ist: „Nur Anund Abreise müssen selbst übernommen werden, Der Rest ist kostenlos." Wer Interesse hat, könne sich bereits anmelden L— über die Internetseite der Seniortrainer.

Quelle:

Rheinpfalz Westricher Rundschau Nr. 212 Ausgabe vom 11. September 2024